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Kontext 7383:199 (Mauer)

Verwaltung

 

Koordinaten


Einrichtung
Abschluss

12.09.2008
 

Ost
Nord
Höhe von bis

6.25 bis 6.75
1.20  bis 4.50
280.98  bis 280.48

 

Beschreibung der Mauerkrone und der sichtbaren Lagen am 02.08.2009 / NE

- Mauer aus Lehmziegel und Kalkstein im sö.lichen Bereich des Quadranten 7383 mit einer Länge von 2,50 m
- Verlauf der Mauer: in Nord-Süd-Richtung; Ansatz bei N:1,00m
- einzelne Steine durch Wegräumen der Sandsäcke aus dem Kontext gerissen, vor allem am nördlichen und südlichen Ende der Mauerkrone (siehe Tagebucheintrag SR vom 01.08.09)
- einzelner, prominenter Stein, vielleicht Eckstein, ca. 80 cm von der Quadrantensüdseite entfernt, höher anstehend als alle anderen Steine der Mauer (teilweise 10-15 cm); flacher Stein mit dem Maßen 30x20 cm; gerade auf Mauer aufliegend
- südlich dieses "Ecksteins": ebenfalls flacher Stein 35x25 cm, der nach Westen abgerutscht ist
=> Teil des Versturzes? ist dies der "eigentliche Eckstein"? SO-Ecke einer weiteren Mauer, die in Richtung W verläuft? - Mauer, die sich im Westen anschließt ist durch Lehmziegelreste und 2 weitere Kalksteine belegt und verläuft im Vergleich zu Locus 199 sehr niedrig (maximal 13 cm anstehend)
- in östlicher Richtung wird die Mauer von Locus:7383:77 geschnitten; an dieser Stelle haben sich wohl im Zusammenhang mit Ausheben der Grube während der Grabungskampagne 2008 einige Steine aus dem Verbund gelöst; genauer Verlauf der Ostkante der Mauer an dieser Stelle (auf ca. 1 m) nicht rekonstruierbar, wogegen die westliche Mauerseite weitgehend gerade verläuft
- Kalkstein unterschiedlicher Größe und Form ( zum Beispiel flach und konisch zulaufend; rund; annähernd spitz laufend; unregelmäßig geformt)
- Ziegel bzw. Steine in zwei Reihen verlegt
- "Diagonalschnitt" des Quadranten läuft durch die Mauer; an dieser Stelle (über Länge von 1 m) nur wenige Steine erhalten, vor allem Lehmziegelreste verschiedenster Verfärbung (grau, orange-ocker, rot, rosa, weiß)
- Abdrücke von Holz an mehreren Stellen der Lemziegelreste erkennbar (Balkenabdrücke?)
- Mauer wird im Norden von Grube ( Locus:7373:167 ) geschnitten; an deren SW-Seite Mauerprofil erkennbar (rosa Lehmziegel, darunter Kalkstein)
-umliegende Loci lassen FBZ vermuten (Locus:7383:106 )

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Stand: 20.09.2009:

Bruchsteinmauer
Die Mauer bildet zusammen mit Locus:7383:250 & Locus:7383:251 & Locus:7383:252 den Grundriß eines Brunnens;
L: 2,50m - B: ca. 0,35m - H-innen: 2,55m (Nord) - 3,00m (Süd); Ausrichtung: N-S; Neigung: lotrecht

Steinbeschaffenheit: etwa kopfgroße, hellgraue Naturkalksteine, in der dritten Lage von oben 4 hellrote Lehmziegel, bei 3m Tiefe viele gelbgraue, weichere Kalksteine
Lagen: 19, teilweise nicht klar voneinander abgrenzbar, oben ordentlicher als unten (1,50 tiefer als der höchste Punkt), ebenso oben kleinere (15x15cm), weiter auseinander gesetzte Steine, unten dichter gesetzte, große Steine (50x20cm)
Fugen: in den Fugen graues, feines Erdmaterial, sehr breite Abstände zwischen den Steinen (oben breiter als unten)

Anbindung: Nord: im rechten Winkel nach Westen Mauer Locus:7383:251 / Süd: im rechten Winkel nach Westen Mauer Locus:7383:250

Verzahnung: in NO-Ecke vorhanden, allerdings subtil, in SO-Ecke nicht auszumachen
Verputz: - ; Schalen: - ; Ausbrüche: -

Absätze: 4 (jeweils nach 3-4 Lagen, zeichnen sich nicht so deutlich ab, wie in Nordmauer Locus:7383:251 )
Phasierung: s.u.

Einbauten: Holzeinbauten - 3 Ascheschichten in den Mauern erkennbar (Leiterkonstruktion?)

Die Mauer ist die östliche Begrenzung des Quadratgrundrisses/Brunnens.

Die Steine wurden verbaut mit ihrer längsten Seite als Auflagefläche und mit einer halbwegs vertikalen Fläche zum Innenraum
Die Räume zwischen den Steinen sind auffällig groß, Mörtel o.ä. konnte jedoch nicht festgestellt werden. Es wird sich um eine Trockenmauer handeln, die allerdings recht unordentlich gebaut wurde. Teilweise gibt es zum Ausgleich zwischen die Lagen gelegte Steine.
In der Gesamtheit ist die Mauer lotrecht, wobei einzelne Abschnitte unterschnitten sind - gut erkennbare Absätze. Die Absätze sind gekennzeichnet durch breitere Abstände zwischen den Lagen. Die Absätze sind Phasentrenner. (Die Absätze in den einzelnen Mauern Locus:7383:251 & Locus:7383:252 befinden sich nicht immer auf einem Niveau, es gibt Niveauunterschiede von bis zu 15cm!)

Die Größe der Steine variiert zwischen 5x12cm bis 50x20cm, die Steine sind in dieser Mauer ordentlich gesetzt, sie wirkt von den vier Mauern am ansehnlichsten und stabilsten (wohl deshalb steht sie heute noch am höchsten an!).

in der NO-Ecke finden sich 3 große Hohlräume, die Tieren als Behausung dienten (rezente Hirse).

Hinter den Frontsteinen befinden sich weitere, kleine (faustgroße) Steine, allerdings ist eine zweite Schale nicht zu identifizieren (und wird auch nicht erwartet).

Außenecken sind nicht feststallbar.

In der Mauer, zwischen den Steinen, befinden sich 3 Halbbögen aus weißgrauer Asche (siehe Foto). In der 6.Lage von oben werden die beiden vorhandenen Aschebögen zu ihrer Nordseite jeweils von 2 diagonal stehenden Steinen flankiert. Die 10. Steinlage von oben wird in der Mitte von einem ebensolchen Aschebogen zerteilt. Über ihr, in der neunten Lage, liegt wie ein Sturz ein großer Stein. Die verbrannten Hölzer werden Teil der unter Locus:7383:251 postulierten und angerissenen Holzkonstruktion sein. Die Aschebögen haben keine Gegenstücke in der Westmauer.

An den Fronten von etwa 10% der Steine Steine befinden sich weiße Flecken, nach Probenanalyse Carbonatausfällung (siehe Fund:7383:248:005 ) - Argument für Sickerwasser/stehendes Wasser im Innenraum der Architektur.

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2013 BEOBACHTUNGEN UNTERHALB DER VIERTEN BALKENLAGE der 2012 angebrachten Quadratbau-Auskleidung:

Zwischen 278,15 und 277,25 mH werden an verschiedenen Stellen Ascheablagerungen beobachtet:

1) In südlichem Teil der Mauer weiße bis graue Ablagerung/Ausfällung/Asche? von etwa 12x4cm Ausdehnung, die auf einer dünnen Erdschicht auf den Stirnseiten zweier Steine klebt.
Position 6,07-6,16m O / 1,99-2,17m N / 7,79-7,85m H
In situ fotografiert und als Probe Fund:7383:278:27 entnommen.
Bei der Entnahme zeigt sich, dass es sich nur um sehr dünne weiße Spuren auf einer 1cm dicken Erdschicht handelt. Vermutlich keine Verbindung zu Einbauten in der Mauer, sondern tatsächlich nachträgliche Ablagerung.

2) Bodennah, von Norden nach Süden leicht aufsteigend ein 2,10m langes Band, das in einer bis zu 14cm tiefen Aussparung zwischen zwei Steinlagen verläuft -> Balken/Bohle/Ast?
Es liegt auf Steinen kleinerer Größe (um die 10cm breit) als die sonst vermauerten (bis zu 40cm breit), zur höher liegenden Steinreihe sind über dem Hohlraum bis zu 8cm Luft.
Die Asche ist fahlweiß und sehr kompakt. Sie bricht in länglichen Bröseln, zeigt in der Ansicht aber keine Holzstruktur mehr. Auf dieser weißen Schicht von 1-2mm Dicke liegt teilweise feinere schwarze Asche auf.
Keine ganz flache Lage, läuft im Norden konkav ins Profil hinein.
Nordende bei 6,32 mO / 3,88 mN / 277,30mH ; Südende bei 5,97 mO / 1,62 mN / 277,40 mH
Eine Handbreite unter der vierten Balkenlage der QB-Verkleidung ein 0,56m langes Band.

3) Ca. 1cm dicke, schwarz und weiß gebänderte Schicht, die von Norden nach Süden leicht aufsteigt. In der Südecke der Mauer ist das Band auf 12cm Länge "ausgebrochen". Hier befindet sich ein ebenfalls 1cm hoher Holhraum, der die Linie des Aschebandes fortsetzt. An der oberen Decke der Innenseite klebt ein dünner Ascherest.
Das Band verläuft in einem 9cm hohen Zwischenraum zwischen zwei Steinreihen (der allerdings kein Hohlraum, sondern mit braunem Material verfüllt ist!). Das Ende des Bandes läuft in einen annähernd quadratischen Steinzwischenraum von ca. 15x15cm Seitenlänge. Am untere Ende dieses Zwischenraums befindet sich eine weitere, waagerecht liegende Aschelinse, die allerdings nicht direkt mit dem Verlauf des oben geschilderten Bandes verbunden ist.
Nordende des Aschebandes bei 6,29 mO / 2,30 mN / 278,87 m H ;
Südende (inklusive des ausgebrochenen Teils) bei 6,00 mO / 1,54 mN / 277,85 mH.

4)In der unteren südlichen Mauerhälfte schwarze Aschereste auf hervorkragenden Steinen.
Bilden möglicherweise eine Linie, die abfallend auf ein an der SO-Ecke gelegendes Loch in der Südwand zuläuft (s.u.)
Nordende 736,14 mO / 832,68 mN / 277,59 mH ; Südende 736,10 mO / 831,92 mN / 277,54 mH.

5) Von der Nordostecke aus abfallend in Nord-Süd-Richtung Asche auf einer Länge von 0,75m.
Auf den ersten 20cm als Band erkennbar, danach einzelne Abschnitte, die aufgrund ihrer Lage aber zu einer Linie zusammengefasst werden könnten. Im nördlichen Abschnitt horizontale Zweiteilung in einen 3mm dicken schwarzen Teil, auf dem ein ebensodickes gelblich-weißes Band verläuft.
Die Einbettung in die Mauersituation entspricht annähernd derjenigen des unter Punkt 2. beschriebenen Bandes, allerdings läuft die Aschelinie auch südlich des verbreiterten Steinzwischenraums noch einige Zentimeter weiter.
Nordende 736,31 mO / 833,85 mN / 278,06 mH ; Südende 736,32 mO / 833,12 mN / 277,98 mH.

 

 

Kollektionen

7383:199:001
 

Funde

7383:199:002
lupe
 
 
 
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Sortierung
kontextid DESC
 
 
 
   Tagesskizzen / Plana
  
  TS 7383-088.tif
  TS 7383-092.tif
  TS 7383-115.tif
  TS-7383-124
 
   Der Locus liegt direkt unter
7383:099   (Ablagerung)
 

 

 

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